An welchen Projekten arbeiten die Freimaurer?
Freimaurer sprechen oft von ihrer „Arbeit“ – ein Begriff, der zunächst offenlässt, worum es konkret geht. Die zentrale Antwort lautet: Der Freimaurer arbeitet am rauen Stein – und damit in erster Linie an sich selbst.
Arbeit an der eigenen Persönlichkeit
„Der raue Stein“ steht symbolisch für die eigene unvollkommene Persönlichkeit.
Freimaurer bemühen sich, diesen Stein zu behauen – das heißt: Schwächen erkennen, Ecken und Kanten abschleifen, charakterliche Lücken füllen.
Diese Arbeit ist keine abstrakte Idee, sondern ein praktischer Weg der Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung.
Sie geschieht durch Reflexion, Tempelarbeit, Gespräche mit Brüdern – aber auch durch das bewusste Handeln im Alltag.
Wer glaubt, bereits vollkommen zu sein, hat in der Freimaurerei wenig zu suchen. Selbstkritik und Lernbereitschaft bilden den Ausgangspunkt jeder freimaurerischen Entwicklung.
Vom Nehmen zum Geben
In der frühen Phase seines freimaurerischen Weges nimmt der Bruder viel auf – Eindrücke, Gedanken, Impulse.
Mit der Zeit aber wächst die Verantwortung, das Verstandene weiterzugeben: durch Vorträge, durch Zuhören, durch Mitgestaltung im Logenleben.
Denn Freimaurerei ist keine Einbahnstraße. Was man erhält, soll man auch anderen zur Verfügung stellen – durch Vorbild, Hilfe und echtes Engagement.
Konkrete Projekte im sozialen Umfeld
Neben der inneren Arbeit übernehmen Logen oft auch karitative Aufgaben.
Ein Beispiel ist die Funktion des „Armenpflegers“ – er prüft geeignete soziale Projekte, die der Loge zur Unterstützung vorgeschlagen werden.
Das können Spendenaktionen, Patenschaften oder Hilfsangebote im regionalen Umfeld sein.
An der Umsetzung beteiligen sich meist mehrere Brüder – sei es organisatorisch, finanziell oder durch persönliche Mithilfe.
Auch dies ist: Arbeit am rauen Stein – diesmal im Spiegel gesellschaftlicher Verantwortung.