Gibt es Verbindungen zwischen der Freimaurerei und Illuminaten, Rosenkreuzern, Mormonen, Scientology?
Immer wieder tauchen Gerüchte und Spekulationen auf, die die Freimaurerei mit verschiedensten Gruppierungen in Verbindung bringen. Wir als Freimaurer begegnen diesen Fragen offen – und stellen klar: Es gibt keine inhaltlichen, organisatorischen oder strukturellen Verbindungen zu den genannten Organisationen.
Keine Verbindung zu Kirchen oder Sekten
Mormonen und Scientology sind religiöse Gemeinschaften oder Sekten.
Die Freimaurerei hingegen ist keine Kirche, keine Religionsgemeinschaft und keine Sekte.
Sie gibt keine Glaubenslehre vor, verlangt keine religiöse Ausrichtung und betreibt keinen Kult – im Gegenteil: Sie fordert gerade zur individuellen Gewissensentscheidung auf.
Deshalb bestehen weder ideologische noch organisatorische Überschneidungen mit religiösen Gruppierungen wie den Mormonen oder Scientology.
Der Illuminatenorden – kurzlebig, esoterisch, vergangen
Der sogenannte Illuminatenorden wurde 1776 von Adam Weishaupt gegründet – als geheime Weisheitsschule mit Strukturen, die sich am Jesuitenorden orientierten.
Er existierte nur bis 1785 und wurde später unter anderem Namen wiederbelebt – etwa als Ordo Templi Orientis (O.T.O.).
Dieser O.T.O. verwendet zwar freimaurerähnliche Begriffe wie „Loge“, verfolgt jedoch esoterische, mystische und magische Konzepte, die nichts mit Freimaurerei zu tun haben.
Wir arbeiten nicht mit Geheimwissen, sondern mit Symbolen, Sprache und Reflexion – offen, menschenbezogen, rational.
Rosenkreuzer – spirituelle Alchemie, kein freimaurerischer Bezug
Die sogenannten Rosenkreuzer gehen auf eine symbolisch-alchemistische Schrift von 1616 zurück: Die chymische Hochzeit des Christian Rosenkreutz.
Die Rosenkreuzer beschäftigen sich mit geistiger Alchemie, Kabbala, Gnosis und der Suche nach dem Stein der Weisen.
Zwar wurden im 18. Jahrhundert einzelne Verbindungen versucht, aber diese Bewegungen unterscheiden sich grundlegend vom Geist der Freimaurerei.
Wir arbeiten nicht im Sinne esoterischer Erleuchtung – sondern an Charakter, Haltung, Dialog und Weltbezug.