Werde ich durch Beitrittserklärung und Zahlung des ersten Beitrags ein Freimaurer?
Nein. Der Weg in den Freimaurerbund unterscheidet sich deutlich von einer gewöhnlichen Vereinsmitgliedschaft.
Ein Beitritt durch bloße Unterschrift und Zahlung ist nicht möglich – und wäre dem Wesen der Freimaurerei völlig fremd.
Ein schrittweiser Weg – kein formeller Antrag
Freimaurer wird man nicht „auf dem Papier“, sondern durch Begegnung, Gespräch und letztlich durch ein inneres Erleben.
Vom ersten Kontakt bis zur Aufnahme können Monate, manchmal Jahre vergehen.
In dieser Zeit lernen sich der Interessierte und die Brüder der Loge gegenseitig kennen – auf Augenhöhe, mit Offenheit und Zeit.
Ein Bruder als Begleiter
Im Verlauf dieser Annäherung findet sich meist ein Bruder, der bereit ist, als Bürge (Proponent) zu wirken.
Er begleitet den Suchenden auf seinem Weg zur Aufnahme, beantwortet Fragen, übersetzt Symbole – und hilft, erste Unsicherheiten zu klären.
Geheime Wahl durch die Loge
Bevor die Aufnahme beschlossen wird, stimmen die Brüder in geheimer Kugelung (Ballotage) über den Antrag ab.
Jede Stimme zählt – und nur ein „hell leuchtendes“ Ergebnis (also ausschließlich weiße Kugeln) führt zur Aufnahme.
Was bei anderen Ergebnissen geschieht, regelt die jeweilige Satzung der Loge.
Die Initiation: mehr als ein Eintritt
Die Aufnahme selbst ist eine feierliche, symbolisch dichte Initiation, auch Lichterteilung genannt.
Sie ist kein rein äußerlicher Akt, sondern ein Erlebnis, das innere Beteiligung verlangt – und oft als Beginn eines neuen Lebensabschnitts empfunden wird.
In westlichen Kulturen kennt man vergleichbare Initiationen heute fast nur noch in der Freimaurerei.