Was bedeutet das Hexagramm?
Das Hexagramm – zwei ineinander verschränkte Dreiecke – ist ein altes Symbol, das in der Freimaurerei als „Flammender Stern“ eine besondere Bedeutung trägt.
Für uns Freimaurer steht dieser Stern nicht für Macht oder Abgrenzung, sondern für ein geistiges Licht, das in dunklen Zeiten Orientierung bietet.
Symbol für das Transzendente
Der Flammende Stern ist ein Zeichen des Numinosen – also des Göttlichen, des über den Menschen Hinausweisenden.
Er leuchtet symbolisch in der Finsternis – dort, wo der Maurer seinen inneren Weg sucht.
Strahlen oder stilisierte Flammen, die zwischen den Spitzen hervorbrechen, unterstreichen seine Lichtsymbolik.
Ursprung in alten Kulturen
Das Hexagramm ist kein exklusives Zeichen der Freimaurerei – es taucht in vielen Kulturen auf.
Bei den Griechen symbolisierte das nach unten zeigende Dreieck Wasser, das nach oben gerichtete Feuer.
Wasser stand für Materie, Erde, Vergängliches – Feuer für Geist, Energie, das Immaterielle.
In der Verbindung beider sah man eine Harmonisierung der Gegensätze: Materie und Geist, Körper und Seele, Erde und Himmel.
Im Hermetismus galt das Hexagramm als Zeichen des Gottes Hermes – des Vermittlers zwischen Licht und Dunkel, Leben und Tod, Oben und Unten.
Auch in indischen, jüdischen und islamischen Traditionen ist das Hexagramm bekannt – stets in Verbindung mit spirituellen Prinzipien wie Ausgleich, Einheit und Vollkommenheit.
Tragische Umdeutung in der Geschichte
Dass das Hexagramm von den Nationalsozialisten zum „Judenstern“ umfunktioniert und entwürdigt wurde, ist ein dunkles Kapitel der Geschichte.
Diese politische Stigmatisierung hat jedoch mit der ursprünglichen Bedeutung des Symbols nichts zu tun.
Im freimaurerischen Verständnis bleibt das Hexagramm ein Zeichen der Versöhnung, des inneren Wegs und der Verbindung von Gegensätzen.