Freimaurer BLOG – Wissen, Symbole und Rituale

Mein Name ist Sascha und ich bin Freimaurer aus Hamburg. Erfahre hier mehr über unsere Werte, Traditionen und Geheimnisse

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Ist die Freimaurerei eine Religion?

Die Freimaurerei ist weder eine Religion noch eine Religionsgemeinschaft. Ihr fehlen alle wesentlichen Merkmale, die Glaubenssysteme im klassischen Sinne auszeichnen. Sie besitzt weder ein heiliges Buch noch eine Lehre vom Heil, kennt keine Dogmen, keine Sakramente, keinen Anspruch auf Erlösung. Der Freimaurerbund sucht nicht nach dem Jenseits – sondern nach einem tieferen Verständnis des Hier und Jetzt.

Ziel ist nicht die Vorbereitung auf ein anderes Leben, sondern die bewusste Gestaltung des gegenwärtigen. Jenseitige Belohnung oder Strafe sind nicht Gegenstand der Lehre. Stattdessen geht es um ethisches Verhalten, um Persönlichkeitsbildung, um das Streben nach einer menschlicheren Welt – hier und heute.

Die Freimaurerei greift die religiösen Überzeugungen ihrer Mitglieder nicht an. Jeder Bruder bringt seinen eigenen Hintergrund mit – ob christlich, jüdisch, muslimisch, buddhistisch, agnostisch oder anders. Der Bund tastet diese Überzeugungen nicht an, sondern lässt sie stehen, respektvoll und bewusst.

Eine zentrale Figur der Aufklärung, Friedrich II. von Preußen, drückte diesen Gedanken 1740 in einem berühmten Zitat aus:
„Alle Religionen sind gleich gut, wenn nur die Leute, so sie professieren, ehrliche Leute sind. Und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land peublieren, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen. Ein jeder kann bei mir glauben, was er will, wenn er nur ehrlich ist.“

Diese Haltung beschreibt auch die Grundidee freimaurerischer Toleranz: Der Mensch wird nicht nach seinem Glauben beurteilt, sondern nach seinem Verhalten.

Zwar kann man die Freimaurerei als eine Art ethische Gemeinschaft bezeichnen – doch sie ist keine Glaubensgemeinschaft im religiösen Sinn. Sie schreibt keine Religion vor und schließt keine aus. Vielmehr sucht sie den Dialog zwischen Weltanschauungen, fördert das Gespräch über Grenzen hinweg und trägt so zur Verständigung bei.

Gerade in einer Welt, in der Religion oft spaltet, will sie verbinden – ohne zu vereinnahmen.

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