Weshalb tragen Freimaurer bei Arbeiten besondere Kleidung?
Wer eine rituelle Arbeit besucht, bemerkt sofort: Die Freimaurer tragen besondere Kleidung – schlicht, einheitlich, bedeutungsvoll.
Sie hat nichts mit Prunk zu tun, sondern mit Symbolik und Tradition.
Herkunft aus der Berufswelt der Steinmetzen
Unsere Kleidung leitet sich ab von der historischen Arbeitskleidung der Dombauhütten.
Sie erinnert an die Zeit, als die Maurer noch tatsächliche Steine behauen haben – lange bevor wir zu spekulativen, geistig arbeitenden Maurern wurden.
Einheit in Form und Farbe
Bei der Tempelarbeit tragen wir einen schwarzen oder dunklen Anzug, dazu ein weißes Hemd.
Diese Gleichförmigkeit hat einen einfachen Zweck:
Sie macht soziale Unterschiede unsichtbar.
Im Tempel sind wir nicht Professor oder Handwerker, Unternehmer oder Künstler – wir sind Brüder auf gleicher Ebene.
Der Schurz: Symbol des tätigen Menschen
Jeder Freimaurer trägt einen Schurz – früher aus Leder, heute oft aus Leinen.
In den alten Bauhütten schützte er vor Steinsplittern.
Heute erinnert er uns daran, dass wir weiterhin tätig bleiben müssen – nicht im Handwerk, sondern in der Arbeit an uns selbst.
Handschuhe und Logenabzeichen
Die weißen Handschuhe trugen die alten Steinmetze als Schutz.
Wir tragen sie heute als Zeichen innerer Reinheit – nicht im moralischen, sondern im symbolischen Sinn: Wir bemühen uns um aufrichtige Gesinnung und sauberes Handeln.
Das Logenabzeichen schließlich zeigt, aus welcher Bauhütte – also aus welcher Loge – ein Bruder stammt.
Es verbindet Herkunft mit Zugehörigkeit.