Wer ist ein Geschäftsmaurer?
In der Freimaurerei steht die persönliche Entwicklung im Mittelpunkt – nicht der geschäftliche Vorteil.
Wer bei seinem Aufnahmeantrag unterschreibt, keine wirtschaftlichen Absichten mit der Mitgliedschaft zu verbinden, verpflichtet sich bewusst zu einer geistig-ethischen Haltung.
Trotzdem begegnen wir hin und wieder Brüdern, die dieses Prinzip auf die Probe stellen.
Was einen Geschäftsmaurer ausmacht
Ein Geschäftsmaurer ist jemand, der die Loge nicht in erster Linie als Raum für Reflexion, Brüderlichkeit oder Persönlichkeitsbildung versteht – sondern als Netzwerk zur Kundengewinnung.
Wenn jemand gezielt versucht, Brüdern Versicherungen, Finanzprodukte oder Dienstleistungen aufzuschwatzen, missbraucht er das Vertrauen der Gemeinschaft.
Wird ein Bruder jedoch um fachlichen Rat gebeten – etwa zu rechtlichen, handwerklichen oder medizinischen Fragen – ist das selbstverständlich kein Problem.
Der Unterschied liegt, wie so oft, in der Haltung.
Eine wahre Anekdote mit Augenzwinkern
Bei einem öffentlichen Abend in Luckau meldete sich ein Versicherungsvertreter zu Wort. Nach dem Vortrag über ethisches Verhalten sagte er:
„Wenn ich Ihre hehren Ziele ernst nehmen soll, müsste ich meinen Beruf wechseln.“
Ein Bruder antwortete spontan – mit einem Lächeln und zugleich mit Tiefgang:
„Wenn Sie bislang jeden Kunden übervorteilt haben und künftig nur noch jeden zweiten, hat die Freimaurerei bereits erste Wirkung gezeigt.“
Wir glauben: Genau darin liegt die Kraft unserer Arbeit – nicht in Vollkommenheit, sondern im Anstoß zur Veränderung.