Warum gibt es bestimmte Stufen in der Freimaurerei?
Die Freimaurerei ist kein Lehrgebäude mit festen Dogmen oder feststehenden Wahrheiten.
Sie versteht sich als ein Weg – als Haltung zum Leben, die sich Schritt für Schritt erschließt. Genau darum arbeitet sie in Stufen.
Erkenntnis braucht Zeit
Freimaurerisches Denken lässt sich nicht auf einmal begreifen.
Es braucht Zeit, Erfahrung und Gelegenheit zur inneren Auseinandersetzung.
Deshalb wachsen wir stufenweise in das Brauchtum hinein – in Symbolik, Ritual und Reflexion.
Lehrling, Geselle, Meister
Der Weg beginnt mit der Aufnahme als Lehrling.
Nach etwa einem Jahr folgt der Gesellengrad, meist gefolgt vom Meistergrad nach zwei weiteren Jahren.
Jede dieser Stufen widmet sich einem bestimmten Aspekt menschlicher Entwicklung:
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Der Lehrling beobachtet, reflektiert und beginnt mit der Arbeit am rauen Stein.
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Der Geselle erweitert seinen Blick, sucht Verbindungen, erprobt das Gelernte.
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Der Meister übernimmt Verantwortung – nicht nur für sich, sondern für die Loge und darüber hinaus.
Alle Brüder sind gleich – trotz Stufen
Diese Grade sind keine Rangstufen.
Im brüderlichen Umgang gibt es keine Hierarchie, sondern nur unterschiedliche Erfahrungsstufen.
Wir begegnen uns als Gleiche – mit dem Bewusstsein, dass jeder Bruder auf seinem ganz persönlichen Abschnitt des Weges steht.
Ursprung im Handwerk
Diese Dreigliederung hat ihren Ursprung im mittelalterlichen Handwerkswesen, besonders bei den Steinmetzen.
Noch heute gliedert sich dort der berufliche Weg in Lehrling, Geselle und Meister – genau wie bei uns, nur auf geistig-symbolischer Ebene.