Dürfen Freimaurer tätowiert sein?

Ich sage: Auf jeden Fall !!

Selbst bin ich – im wahrsten Sinne – von Kopf bis Fuß tätowiert.
Auch zieren diverse Piercings mein Gesicht und meine Hände tragen vollflächig Farbe.

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich zum ersten Mal einen Fuß in ein Logenhaus setzte. Es war eine öffentliche Veranstaltung, bei der sich zahlreiche Logen präsentierten und viele, sehr viele interessierte Herren eingefunden hatten.

Und dann kam ich – bunt, auffällig, ganz in Schwarz gekleidet.

Es war ein phantastischer Abend: Begegnungen auf Augenhöhe, geprägt von Respekt und echtem Interesse – unabhängig davon, wie jemand aussieht.
Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich war eher davon ausgegangen, dass man auf Abstand geht, so wie es im Alltag zuweilen geschieht.

Die Freimaurerei versteht sich als frei von Vorurteilen, als Ort, an dem der Mensch zählt – nicht seine Herkunft, sein Glaube oder sein Aussehen. Doch wie überall, wo Menschen zusammenkommen, bleibt auch hier Menschlichkeit spürbar – mit all ihren schönen, aber auch unvollkommenen Seiten.
Manchmal blitzt ein kurzer Blick auf, manchmal ein unbedachter Gedanke. Das ist normal. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen – ob wir bereit sind, diese kleinen Momente zu erkennen und zu überwinden.

Blicke ich heute zurück auf die vielen Gespräche mit Brüdern aus unterschiedlichsten Logen, so darf ich sagen: Ich konnte meinen Teil dazu beitragen, manche Vorurteile abzubauen – durch Offenheit, durch Zuhören und schlicht dadurch, dass ich so bin, wie ich bin.

Bedeutet: Kommt, egal wie ihr ausseht !!!